Reviews
Aces of the Luftwaffe
Handyspiele-Test
- Testdatum:
- 13. August 2008
- Redakteur:
- Simon Weiß
- Hersteller:
- Handy-Games
England in Gefahr! In diesem klassischen Top-Down-Shooter ist es ihre Aufgabe, die Elite der deutschen Luftwaffe vom Himmel zu holen und die Invasion Großbritanniens im 2. Weltkrieg aufzuhalten. Nur ein weiteres Spiel in einem verbrauchten Szenario?
Bewertung:
- Gameplay:
- 6/10
- Grafik:
- 6/10
- Sound:
- 7/10
- Umfang:
- 7/10
- Multiplayer:
- 0/10
Aces of the Luftwaffe Screenshots
Vorteile:
- Humorvolle Zwischensequenzen
- Abwechslungsreiche Missionsarten
Nachteile:
- Unspektakuläre Präsentation
- Zähes Spieltempo
- Missionen wiederholen sich oft
- Ass-Duelle zu ähnlich
Review
Die englischen Fliegerstaffeln brauchen jeden Mann, um die deutsche Invasion aufzuhalten: Als junger, namenloser Pilot werden sie deshalb direkt einer der besten Staffeln der Engländer zugeteilt, der „11 Fighter Group“. Jedes Mitglied dieser Staffel hat eine eigene Persönlichkeit spendiert bekommen, und so gibt es beispielsweise immer wieder hitzige Wortgefechte zwischen dem einfachen Jungen vom Lande und dem reichen Schotten, die helfen, die Geschichte in den humorvollen Zwischensequenzen voranzutreiben. Die Story ist dabei sehr schlicht: Schießen sie möglichst viele deutsche Flugzeuge ab, um Königin und Vaterland zu retten. Das besondere Highlight sind dabei die Boss-Kämpfe gegen die acht so genannten „Asse“ der deutschen Luftwaffe, die alle eine eigene Taktik vom Spieler verlangen. Auffällig ist der Humor: Nicht nur die Sticheleien der eigenen Männer sorgen für ein Schmunzeln, auch die netten Dialekte der deutschen Asse sind gelungen. Wenn „Franz“ und „Heinz“ ihre Staffel im schönsten Bayrisch verspotten, kann man sich ein Grinsen kaum verkneifen.
Aces of the Luftwaffe ist ein klassischer Top-Down-Shooter: Der Bildschirm scrollt selbstständig von unten nach oben, während sie ihren Flieger und die zahlreichen Gegner aus der Vogelperspektive beobachten. Während ihnen die deutschen Flugzeuge also von oben entgegenkommen, gibt es nur ein Motto: Feuern, was das Bordgeschütz hergibt. Um etwas Abwechslung in das Geschehen zu bringen, gibt es allerdings einige Dinge zu beachten: Neben Power-Ups wie Raketen, einem Flügelmann oder einem automatischen Maschinengewehr stehen ihnen verschiedene Manöver zur Verfügung, mit denen sie dem feindlichen Beschuss entkommen können. Neben einer klassischen Rolle zur Seite bieten sich auch ein Looping oder ein Geschwindigkeitsschub an. Mit einem Parabelflug lässt sich sogar kurzzeitig die Zeit verlangsamen, was vor allem im Sperrfeuer der Endbosse hilfreich ist. Einen Hauch von 3D gaukelt dem Spieler der Sturzflug vor: Hiermit tauchen sie einfach unter feindlichen MG-Salven oder Raketen hindurch. All diese Manöver kosten sie unterschiedlich viele „Fähigkeitspunkte“, die sich allerdings im laufenden Gefecht automatisch wieder aufladen. Haben sie eine bestimmte Anzahl feindlicher Piloten vom Himmel geholt, steigen sie im Rang auf und die maximale Anzahl der Fähigkeitspunkte wird erhöht.
Da die einfachen Luftschlachten schnell eintönig werden, haben die Entwickler zum Glück noch ein paar andere Missionsarten eingebaut. In Verteidigungsmissionen müssen sie beispielsweise einen Flügelmann heil ans Levelende bringen oder feindliche Bomber abschießen, bevor diese strategische Bodenziele in Schutt und Asche legen. In Rettungsmissionen hingegen ist es ihre Aufgabe, eine bestimmte Anzahl abgeschossener Kumpanen aufzusammeln, die hilflos im Wasser treiben und darauf warten, dass sie sie mit einem gezielten Sturzflug aus ihrem Schlamassel befreien. Die Krönung des Ganzen sind dann natürlich die Ass-Duelle: Hier geht es gegen deutsche Zeppeline, Einflügler oder Doppeldecker. Die Taktik ist leider meist die gleiche: Zuerst schießen sie alle Geschütze ab, danach ist das Cockpit an der Reihe. Auch wenn die Bewegungsabläufe und Waffen der Endgegner leicht variieren, spielt sich so doch jedes Duell ähnlich. Generell fehlt es Aces of the Luftwaffe etwas an Adrenalin: Das Spieltempo wirkt sehr behäbig, alle Bewegungen fühlen sich zäh an. Auch sonderbar: Während sie aus allen Rohren mit pfeilschnellen MG-Salven auf den Gegner schießen, wehrt sich dieser nur mit vereinzelten und langsamen, gelben Kugeln, denen sie in der Regel ohne große Anstrengung ausweichen können. Hier wäre etwas mehr Dynamik wünschenswert gewesen. Sonderwaffen wie eine Bombe, die den gesamten Bildschirm säubert und so mit „Wow!“-Effekten begeistert, sucht man ebenfalls vergeblich. Immerhin können die verschiedenen Schwierigkeitsgrade etwas motivieren, auch wenn sich die Missionen permanent wiederholen. Highscore-Jäger und Gelegenheitsspieler dürfen sich immerhin in den anderen beiden Spielmodi austoben: „Luftschlacht“ ist eine Art Survival-Modus. In diesem Endlosspiel geht es darum, möglichst viele Abschüsse und somit Punkte zu erzielen, um den Highscore zu knacken. Beendet ist das Spiel erst, wenn sie selbst vom Himmel geholt werden. Wer das zu langatmig findet, sollte sein Glück nach dem Abschluss der Kampagne im Ass-Duell versuchen: Hier dürfen sie nacheinander gegen alle acht Asse des Spiels antreten.
Technisch reißt Aces of the Luftwaffe leider keine Bäume aus. Flugzeuge und besonders die Bodentexturen sind ziemlich eintönig und langweilig ausgefallen. Nett anzuschauen sind lediglich die Fluggeräte der deutschen Asse, bei denen die Entwickler deutlich mehr Liebe zum Detail bewiesen haben. Während der Missionen gibt es nur schwachbrüstige Soundeffekte zu hören, Musik erklingt nur zwischen zwei Einsätzen und in den Menüs. Die grafischen Effekte bewegen sich auf dem Niveau des restlichen Spiels: Rauch und Explosionen hat die Genre-Konkurrenz schon besser in Szene gesetzt, wirkliche Effekt-Überraschungen werden keine Geboten.
Fazit
Leider kommt Aces of the Luftwaffe viel zu spät: Top-Down-Shooter gibt es bereits wie Sand am Meer, und etwas Einmaliges und Neues hat das Spiel leider auch nicht zu bieten. Die wenigen Missionsarten wiederholen sich ständig, lediglich die Ass-Duelle sorgen für etwas Abwechslung im Shooter-Einerlei. Hinzu kommen eine spartanische Präsentation und das träge Spieltempo. Fans von einfachen Actionspielen könnte höchstens die humorvolle Kampagne bei Laune halten. Ob man einem Thema wie dem 2. Weltkrieg mit so viel verharmlosenden Humor begegnen sollte, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
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