Reviews
Age of Heroes: The Army of Darkness
Handyspiele-Test
- Testdatum:
- 16. September 2005
- Redakteur:
- Thomas Schaffer
- Hersteller:
- Qplaze
Strategie-Fans verlieren im Segment der Handyspiele nicht den Überblick. Im Stil der PC-Serie "Heroes of Might & Magic", beschert uns Qplaze mit "AoH" einen viel versprechenden Genrevertreter.
Bewertung:
- Gameplay:
- 7/10
- Grafik:
- 7/10
- Sound:
- 7/10
- Umfang:
- 8/10
- Multiplayer:
- 0/10
Age of Heroes: The Army of Darkness Screenshots
Vorteile:
- Spaßige Rundenkämpfe
Nachteile:
- Fehlende Langzeitmotivation
Review
Aus Fantasy-Serien kennen wir das ja schon: Ein leichtfertiger Stümper, in diesem Fall der Ritter Valigor, kommt in den Besitz eines mächtigen Artefakts. Eines Tages spielt er damit herum und entfesselt dabei - eigentlich ungewollt - die Horden des Bösen. Immer weiter verfällt er der dunklen Seite, und wird schlussendlich zu einer Inkarnation des Teufels, welche die Menschheit unterjochen will. Uns, in der Haut eines rechtschaffenen Ritters, gefällt der Ausblick auf ein Leben in Tyrannei und mit zahlreichen toten Artgenossen natürlich gar nicht. Deshalb machen wir uns auf, die Welt vor den Legionen der Untoten zu befreien.
Dies ist im Wesentlichen die Geschichte
von „Age of Heroes: The Army of Darkness“.
Viel mehr gibt es dazu nicht zu erzählen. Das
Hintergrundszenario wird nur ganz zu Beginn
und beim Endkampf erwähnt. Während
der restlichen Zeit stößt man auf kleinere
Nebengeschichten, die keinen Einfluss auf die
große Spielwelt haben. Wir starten als frisch entdeckter Held der Menschen vor den Toren einer Burg und müssen uns fort an der Sorgen unserer wehrlosen Mitmenschen annehmen. Überall auf der detailliert gezeichneten, sehr großen 2DKarte findet man Aufgaben, die sich mehr oder weniger schwer lösen lassen. So will Beispielsweise der kranke Barkeeper Bash, da er selber nicht so weit gehen kann, dass wir ihm eine Medizin von einer entfernt gelegenen Trunkmischerin bringen. Ein Andermal bittet ein hilfloser Bürger darum, die Mörder seiner Frau zu stellen und ihren Tod zu rächen.
Auf anfänglichen Laufwegen bestreiten
wir mit unserer, bis dato spärlichen, Armee
erste Kämpfe, die zu diesem frühen Zeitpunkt
zum Glück noch recht einfach sind. Im späteren Spielverlauf gewinnen die rundenbasierten Schlachten aber deutlich an Komplexität und Schwierigkeit. Die klapprigen Knochengerüste der Widersacher weichen dann knallharten Recken mit Schildern, Bogenschützen beharken uns aus der Entfernung und Skelette mit Schwertern stürmen auf uns zu. Aber auch wir, die Hüter des Guten, sind nicht auf der Nudelsuppe daher geschwommen, wie man so schön sagt. Allerorts finden wir neue Rekruten, die
sich unserer Gruppe anschließen – Ritter,
Bogenschützen, Magier und mutige Passanten
stürzen sich mit uns in den Krieg gegen
die Untoten. Und ohne eine kampfstarke
Truppe braucht man sich auch gar nicht in
die weite Welt zu wagen, denn nach jedem verlorenen Kampf ist das Spiel vorbei. Zum Glück haben die Entwickler an eine Speicherfunktion gedacht. Es empfiehlt sich häufig Gebrauch davon zu machen.
Außerdem haben wir einen großen Vorteil
gegenüber dem Bösen: die Magie ist auf unserer
Seite. Denn während die Feinde keine
Zauber einsetzen können, steht uns eine breite
Palette an übermenschlichen Kräften zur Verfügung. Während etwa Elementarsprüche und
Blitze eine aktive Vorgehensweise erlauben
und die Gegnermassen reduzieren, sorgen
Wiederbelebungs- und Heilzauber dafür, dass
unsere Kämpen wieder zu ihrer ursprünglichen
Kraft gelangen. Zusätzlich kann man
dem Widersacher Gegenstände in den Weg
legen, sodass er seine wertvollen Aktionspunkte
für Umwege verschwenden muss.
Wer ein erfolgreicher Held sein will, muss
auch in der Welt der Finanzen geübt sein. Naja
- eigentlich gilt es nur genügend Geld anzusparen,
um die Armee mit neuen Zaubern und
Kämpfern auszustatten. Dies geschieht über
die Erledigung der zahlreichen (häufig optionalen)
Aufgaben, welche manchmal auch besondere
Gegenstände mit sich bringen (etwa
ein Paar Stiefel, mit dem man pro Runde weiter
laufen kann), oder durch das Aufsammeln
von Symbolen auf der Karte – in Age of Heroes
liegt das Geld sozusagen auf der Straße.
Bis man den großen Endkampf vor Augen
hat, vergehen gut und gerne drei bis vier abwechslungsreiche
Spielstunden. Wer die Motivation
dazu verspürt, kann dem fiesen Valigor
in insgesamt drei Schwierigkeitsgraden
den Garaus machen. Nachdem sich aber die
Monster bei jedem neuen Spiel an denselben
Stellen befinden, und auch immer mit demselben
Truppenkontingent auf uns lauern,
hält sich die Wiederspielbarkeit in Grenzen.
Dazu fehlen auch die Spezialisierungsmöglichkeiten
für unseren Helden, denn der Rollenspielpart
von „Age of Heroes“ beschränkt
sich auf einige, wenige Zahlen. Diese kann
man leider selber nicht beeinflussen, und ihrerseits
bringen sie auch keine fulminanten
Auswirkungen auf das Spiel mit sich. Das Einkaufen
und Sammeln von Artefakten, welche
zum Beispiel die Schussgenauigkeit unserer
Fernkämpfer erhöhen, ist da schon wesentlich
einflussreicher.
In Sachen Präsentation haben sich die Entwickler
recht anständig angestellt. Grafisch ist
„Age of Heroes“ sehr nett anzusehen, wenn
gleich man es auch sicherlich nicht mit einem
Spiel zu tun bekommt, welches das volle Leistungspotential
diverser Handys ausnutzt. Einige
Animationen hätten der optischen Aufmachung
der großen Spielwelt keineswegs
geschadet. Beim Test sind außerdem einige
Probleme mit der Darstellung der Schrift aufgetreten.
Im Soundbereich findet man spärliche
Effekte deren Abschaltung wahrlich kein
großer Verlust ist. Für zukünftige Teile darf
man hier ruhig mehr erwarten.
Entwickler Qplaze plant nämlich eine ganze
Serie im Age of Heroes-Universum, das von
neun Rassen bevölkert wird. In jedem Teil will
man mindestens zwei davon auftreten lassen,
sodass wir hoffentlich schon bald eine Fortsetzung
erleben dürfen, in der wir einen Helden
der Orks verkörpern können.
Age of Heroes: The Army of Darkness ist
durchaus ein gelungener Start in diese Serie.
Beim erstmaligen Durchspielen kommt - dank
anziehendem Schwierigkeitsgrad und zunehmender Komplexität - keine Langeweile auf.
Nur kleinere Designschnitzer trüben hier die
Freude. So kann schon mal Unmut aufkommen,
wenn man vor einem verlorenen Kampf
längere Zeit nicht gespeichert hat. Zur Abhilfe
sollte man entweder immer mit einer mächtigen
Armee durch die Lande ziehen, oder aus
sicherer Distanz nachsehen, welche Stärke der
Gegner in etwa hat. Das Ende ist leider ziemlich
unbefriedigend ausgefallen. Nach dem
unspektakulären Endkampf gibt es zur Belohnung
nur einen einfachen kurzen Text – das
muss nicht sein.
Fazit
Die kurzweiligen Rundenkämpfe von "Age of Heroes" können durchaus überzeugen, zum mehrmaligen Durchspielen wird "Age of Heroes" aber wohl nur die Wenigsten motivieren können. So bleiben einige spaßige Stunden, die man sicherlich als empfehlenswert bezeichnen kann.
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