Reviews
Devil May Cry 3D
Handyspiele-Test
- Testdatum:
- 26. März 2008
- Redakteur:
- Simon Weiß
- Hersteller:
- Capcom
Capcom ist fleißig: Nach Dead Rising und Resident Evil bringt der Publisher auch die Erfolgsserie Devil May Cry auf die Handys. Dämonenjäger Dante macht sich je nach Handy-Modell ähnlich wie bei Resident Evil auch in diesem Ableger in 3D auf den Weg, das Böse zu vernichten. Jagd es sich in drei Dimensionen etwa besser? Wir haben es herausgefunden.
Bewertung:
- Gameplay:
- 5/10
- Grafik:
- 8/10
- Sound:
- 8/10
- Umfang:
- 9/10
- Multiplayer:
- 0/10
Devil May Cry 3D Screenshots
Vorteile:
- Hervorragende Präsentation
- Fünf verschiedene Enden
- Waffen lassen sich nach Belieben aufleveln
Nachteile:
- Zu kleines Sichtfeld
- Keine automatische Zielerfassung
- Unfaires Gamedesign (teleportierende Gegner etc.)
Review
Die Story ist einfach: Obwohl die Verbindung zwischen den Welten der Menschen und der Dämonen schon lange geschlossen wurde, treiben sich immer noch einige Höllenwesen in den Straßen herum. Als freiberuflicher Dämonenjäger ist Dante also immer noch ausreichend beschäftigt. Sie schlüpfen in seine Haut und müssen die Biester zurück in die Hölle schicken. Die Aufgabe während der kurzen Levels besteht also meist darin, alle Gegner in der Umgebung auszuschalten. Manchmal müssen sie allerdings auch eine bestimmte Zahl an roten Orbs sammeln, eine Tür erreichen oder einen Gegenstand finden. Haben sie ihr Ziel erreicht, gilt es meist, sich für einen Weg zu entscheiden: Der Spielverlauf von Devil May Cry ist nämlich nicht linear. Jede ihrer Entscheidungen bringt sie auf einen anderen Pfad, der zu einem von fünf möglichen Enden führt. Auch wenn man die Story schnell durch hat, lohnen sich also ein paar weitere Durchgänge. Wäre da nicht die vertrackte Steuerung, die einem die Suppe gehörig versalzt…
Die 3D-Optik macht auf den ersten Blick Spaß: Sie sieht wirklich fantastisch aus und läuft absolut flüssig über den Bildschirm. Besonders die Bewegungen des Hauptcharakters sind eine Augenweide. Leider führt der dreidimensionale Bewegungszwang auch dazu, dass Dante viel zu oft mit seinem Schwert auf gut Glück in der Luft herumwirbelt. Da der Bildschirmausschnitt relativ klein ist, bewegen sich die zahlreichen und flinken Gegner meist außerhalb des Sichtfeldes, nur um dann blitzschnell aus dem Nichts heraus anzugreifen. Leider haben die Entwickler auch auf eine automatische Zielvorrichtung verzichtet, sodass das Spiel ein akribisches Zielen verlangt, will man mit dem Schwert einen Gegner treffen. Auf Wunsch greift Dante auch zu seinen beiden legendären Pistolen mit der nie endenden Munition: Aufgrund des bereits erwähnten kleinen Bildausschnitts sind Treffer mit den Schießeisen allerdings reine Glückssache, da ein echter Fernkampf nicht mehr ist als der sprichwörtliche Schuss ins Blaue.
Zu allem Überfluss sind die eh schon flinken Gegner zusätzlich in der Lage, sich bei einer Attacke des Helden an einen beliebigen Ort zu teleportieren. Dieser ist meistens direkt neben oder hinter Dante, sodass unser Held bald ein paar Pranken zu spüren bekommt. Besonders auf der Schwierigkeitsstufe „Normal“ machen die Dämonen viel zu häufig von dieser Fähigkeit Gebrauch, sodass ungeübte Naturen sehr schnell frustriert sind und den dritten Level kaum zu Gesicht bekommen werden. Zusätzlich sorgt die hakelige Kamera für Verwirrung: Durch ständige Wechsel der Perspektive verliert man besonders in den späteren Levels schnell die Orientierung.
Die Mängel der Steuerung sind deshalb so schade, weil der Titel auch viele gute Ansätze bietet: So ist es möglich, mit im Laufe des Spiels gesammelten Orbs seine Waffen aufzurüsten und so neue Spezialfähigkeiten zu erlernen. Auch neue Waffen findet Dante in späteren Levels, was für zusätzliche Motivation und Experimentierlust sorgt. Vor jeder Mission dürfen sie sich aussuchen, welche Schießprügel und Schwerter sie mit in den Kampf nehmen: Schaffen sie einen Level nicht auf Anhieb, hilft vielleicht eine andere Taktik mit anderer Ausrüstung. Eigentlich bietet Capcom also mit der Verbindung aus kurzen Levels und einem motivierenden „Jäger und Sammler“-Prinzip das perfekte Handyspiel. Wohl gemerkt: Eigentlich.
Technisch ist Devil May Cry hingegen ein echter Überflieger: Die Grafik ist sehr gut gelungen, besonders die butterweichen Animationen Dantes und der Gegner sorgen für ungläubiges Staunen. Auch der Detailgrad der Umgebung kann sich sehen lassen. Sehr passende und volle Soundeffekte sorgen für eine gute Atmosphäre, und auch die gelegentlichen Musikeinspielungen passen sehr gut zur restlichen Präsentation. Fans der Konsolenvorlagen werden sich auch über die originalen Menü-Sounds freuen, sowie über den typischen Comicstil in den Zwischensequenzen. Diese bestehen zwar nur aus Standbildern mit viel Text, sie dienen aber eh nur dazu, die verschiedenen Missionen lose zu verbinden.
Fazit
Auf den ersten Blick sorgt Devil May Cry für begeistertes Staunen: Die Grafik ist absolut sehenswert, die allgemeine Präsentation sehr gelungen und atmosphärisch. Hat man das Spiel auf „Normal“ gestartet, merkt man allerdings sehr früh, dass das Gameplay einfach unausgereift und frustrierend ist. Es ist völlig unverständlich, warum die Entwickler auf eine automatische Zielerfassung verzichtet haben, es aber gleichzeitig den Gegnern ermöglichen, sich durch den Raum zu teleportieren. Die Fernkämpfe sind absolut überflüssig und reine Glückssache, da die Gegner bei Schusswechseln meist außerhalb des Sichtfelds agieren. Schade, denn mit etwas mehr Feinschliff hätte aus dem Titel eine würdige Umsetzung werden können.
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