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Die Römer

Handyspiele-Test

 

Die Römer

Testdatum:
6. September 2006
Redakteur:
Mario Siewert
Hersteller:
Handy-Games
 

Dass Handy Games erstklassige Strategiespiele produzieren kann, stellten sie zuletzt mit "Porn Manager" unter Beweis.
Wer bei "Die Römer" allerdings an Aufbaustrategie im Stil von Townsmen denkt, wird zumindest im ersten Moment enttäuscht: Im Ableger des PC-Spiels von CDV werden sie mit den wahren Problemen, die der Aufbau einer Stadt mit sich bringt, konfrontiert.

Bewertung:

89%
Leserwertung:Leser: 90%
Gameplay:
9/10
Grafik:
8/10
Sound:
6/10
Umfang:
8/10
Multiplayer:
0/10
 
 

Die Römer Screenshots

  • Screenshot: Die Römer
    Screenshot: Die Römer
  • Screenshot: Die Römer
    Screenshot: Die Römer
  • Screenshot: Die Römer
    Screenshot: Die Römer
 
Vorteile:
  • Innovatives Spielprinzip
  • Zufallskartengenerator
  • Suchtpotenzial
 
Nachteile:
  • Steuerung der Iso-Perspektive
  • Teils undurchsichtige Punktevergabe
  • Fast kein Sound
 

Review

Anders als in der PC-Variante geht es bei "Die Römer" auf dem Handy nicht um Rohstoffe oder Resourcenmanagement, sondern darum, Gebäude möglichst geschickt auf der Landkarte zu platzieren.
Das Spiel bietet dank Zufallsgenerator unendlich viele Level, die allesamt nach dem selben Schema ablaufen: Der Spieler wird zum Stadthalter einer römischen Stadt berufen, die allerdings erst errichtet werden muss. Je nach Level stehen ihm die unterschiedlichsten Gebäude zur Verfügung, für die er nun passende Plätze in der durch Flüsse und Gebirge zerteilten Landschaft suchen muss.
Je nach Platzierung der Gebäude werden Punkte verteilt, die aus zwei Anteilen bestehen: Jedes Gebäude besitzt je nach Größe und Form eine gewisse Punktezahl, die dem Spieler beim Bau des Gebäudes gutgeschrieben wird. Zusätzlich gibt es noch Bonuspunkte, die vor allen Dingen von der Lage des Gebäudes abhängen: Platziert man Gebäude an einer der wenigen Straßen erhält man ebenso Zusatzpunkte, wie wenn man auch komplizierte Schluchten vollständig bebaut.
Ein weiterer Faktor bei der Punktewertung eines Gebäudes sind Produktionsketten: Es ist beinahe selbstverständlich, dass eine Fleischerei, die neben einer Schweinefarm produziert wird mehr Punkte gibt, als wenn sie isoliert im Wald platziert wird. Neben diesen recht logischen Verküpfungen gibt es im späteren Verlauf des Spiels noch weitere Gebäude wie Tempel, Schwimmbäder und Wohnhäuser, die ebenfalls möglichst dicht platziert werden sollten.
Die einzelnen Beziehungen zwischen den Gebäuden werden zu Beginn vor jedem Level erläutert und auch später werden noch zufällige Hinweise und Tipps aufgezählt.

Was sich nach nach einem netten Knobelspiel anhört wird durch den Faktor Zeit zu einer echten Herausforderung: In jedem Level muss eine bestimmte Punktzahl innerhalb einer gewissen Zeitspanne erreicht werden, die bei komplexeren Aufgaben zwar auch ansteigt, dennoch gerät man gerade in den forgeschrittenen Levels oft unter Zeitdruck.
Glücklicherweise kann die Steuerung mit dem erhöhten Tempo mithalten, denn das Platzieren und Abreißen von Gebäuden gestaltet sich äußerst einfach: Mit dem Joystick bewegt man einen Cursor über die Landkarte. Drückt man die Mitteltaste erscheint ein Menü, aus dem sich das gewünschte Gebäude mit der linken und rechten Joystick-Taste auswählen lässt. Mit der Auswahltaste lässt sich der Grundriss des Gebäudes drehen oder der Bauprozess abbrechen. Befindet sich der Cursor über einem Gebäude, lässt sich dieses durch Drücken der Mitteltaste und anschließendes Bestätigen sofort abreißen.
Abgerissene Gebäude können an anderer Stelle erneut platziert werden. Gerade im späteren Spielverlauf ist es außerdem nicht zwingend erforderlich, alle zur Verfügung stehenden Gebäude zu bauen, um die zum erfolgreichen Abschluss des Levels benötigte Punktzahl zu erreichen.

Der bereits erwähnte Zufallsgenerator leistet gute Arbeit: Die Anpassung des Schwierigkeitsgrades an die Fähigkeiten des Spielers funktionierte im Test optimal, denn nach einigen recht einfachen Levels wurde es schnell schwieriger, blieb aber über unzählige Level auf einem gerade noch machbaren Niveau.
Leider ist aber auch "Die Römer" nicht vollkommen: Da wäre zum einen die etwas undurchsichtige Punktevergabe, die zwar größtenteils logisch ist, in seltenen Fällen aber auch seltsame Entscheidungen fällt. Des Weiteren muss sich auch "Die Römer" mit den altbekannten Problemen bei der Steuerung rumschlagen, die bei der Wahl einer Iso-Perspektive auftreten: Oft genug ärgert man sich darüber, dass der Cursor nicht das macht, was man will, weil Joystick und Spielwelt in unterschiedliche Richtungen zeigen.

Technisch gibt es an "Die Römer" wenig auszusetzen: Die Landschaften wirken zwar etwas dürftig, die Gebäude kommen dafür jedoch um so detaillierter rüber und versprühen beinahe den selben Charme wie ihre großen Brüder aus den Genrereferenzen auf dem PC. Dass das Spiel im Baumodus in eine eher praktische Drahtgitteransicht wechselt, stört nicht weiter, denn das Platzieren der Gebäude wird dadurch erheblich vereinfacht.
Auf die Ohren gibt es außer Hintergrundmusik im Hauptmenü leider nichts, was letzten Endes aber das einzig wirklich bedeutende Manko an "Die Römer" ist.

Fazit: Mit "Die Römer" liefert Handy Games ein wirklich herausragendes Strategiespiel ab, das man sowohl Gelegenheitsspielern als auch Genreliebhabern empfehlen kann.
Das relativ simple und innovative Spielprinzip eignet sich ideal für das Handy, sorgt durch die Einbettung in ein klassisches Aufbauszenario aber für überdurchschnittlich viel Spielspaß und eine gesunde Portion Sucht.

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