Reviews
God of War: Betrayal
Handyspiele-Test
Handy Player Award
- Testdatum:
- 29. November 2007
- Redakteur:
- Simon Weiß
- Hersteller:
- Sony Pictures
Kratos ist nicht zu stoppen: Nach seinem Siegeszug auf der Playstation 2 kommt der wütende Grieche auch auf die Handys, um Sparta von allerlei feindlichen Heerscharen und Monstrositäten zu befreien. Zum Glück haben sich die Entwickler eng an die erfolgreiche Vorlage gehalten und alle Tugenden der antiken Metzelei auf die mobile Plattform übertragen.
Bewertung:
- Gameplay:
- 8/10
- Grafik:
- 8/10
- Sound:
- 6/10
- Umfang:
- 7/10
- Multiplayer:
- 0/10
Vorteile:
- Gelungene Umsetzung des Originals
- Unkomplizierte Steuerung
Nachteile:
- Sound
Review
Fans der Serie wird sofort nach dem Starten des Spiels warm ums Herz: Die Menü-Grafik mit dem grimmig dreinschauenden Kratos wurde mitsamt der dramatischen Originalmusik aus den „großen“ Versionen übernommen. Die Story spielt zwischen den beiden Konsolentiteln und will so eine Brücke für all jene schlagen, die sich über einige Tatsachen aus Gof of War 2 gewundert haben. Das gelingt allerdings nur mäßig, da die einzelnen Level inhaltlich nur wenig miteinander zu tun haben. Storytechnisch ist God of War: Betrayal also kein echter Überflieger, weiß dafür mit anderen Qualitäten zu überzeugen.
Die Nähe zur Vorlage ist nämlich jederzeit präsent und sorgt immer wieder für bekannte Szenen, die dem Kenner der Serie ein Grinsen auf das Gesicht zaubern. Lediglich die Perspektive wurde gewechselt: Der Kriegsgott hüpft und metzelt sich auf dem Handy in 2D und von links nach rechts durch die Level. Das Geschehen erinnert dadurch besonders während der Geschicklichkeitseinlagen oft an den Klassiker Prince of Persia. Die Steuerung ist schnell erlernt und wird auch nach und nach erklärt, sodass selbst Einsteiger keine Probleme haben werden. Nach nur einem Tastendruck lässt Kratos in gewohnter Manier seine Klingen kreisen und sorgt für viel rote Farbe auf dem Display. Außerdem stehen ihm einige Zaubertricks zur Verfügung, mit denen er seine Gegner zum Beispiel versteinert oder aus der Ferne angreift. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Waffen und der Magie geschieht ebenfalls mit nur einer Taste. Besonders effektive – und brutale – Kombos lassen sich durch mehrmaliges Drücken der Angriffstaste auslösen. Ist ein Gegner geschwächt und steht in der Nähe, setzt Kratos auf Wunsch zu einem blutigen Finishing-Move an: Wer will, kann den Gegner dann auf die feindlichen Heerscharen werfen oder einfach in der Luft zerreißen – nichts für Zartbesaitete. Neben den Kämpfen muss man immer wieder Geschicklichkeitseinlagen absolvieren und kleinere Rätsel lösen. Das sorgt für Abwechslung und hält den Spieler bei Laune.
Größere Gegner lassen sich nur durch das bestehen von Quicktime-Events besiegen. Das bedeutet, man muss nach einem Angriff in einer kurzen Sequenz verschiedene Tasten in der vorgegebenen Reihenfolge schnell drücken, um der Kreatur den Gnadenstoß zu verpassen. Diese Kämpfe machen richtig Laune und belohnen den Spieler bei Erfolg mit netten akrobatischen Animationen, nach denen die monströsen Gegner mal wieder sehr blutig das Zeitliche segnen. Kratos lässt sich sogar im Verlauf des Spiels aufmöbeln: Durch das Besiegen der Feinde und durch herumstehende Truhen sammelt unser Held rote Orbs, mit denen er dann seine Waffen und Zauber verbessern kann. Generell spielen Orbs eine wichtige Rolle in God of War: Betrayal. Besonders wichtig sind die grünen Vertreter, da diese die Lebensenergie wieder auffüllen. Blaue Orbs sorgen hingegen für einen Nachschub an magischer Energie, die Kratos für seine Zaubereien benötigt. In einigen Truhen finden sich außerdem die bekannten Gorgonenaugen und Phönixfedern, die die Balken für Lebensenergie bzw. Magie dauerhaft erhöhen. Diese sind allerdings gut versteckt, sodass man nur für das stete Erkunden der Level belohnt wird.
Optisch ist der Titel zwar nicht überragend, aber mehr als solide: Die Animationen sind stimmig, und das Geschehen läuft angenehm flüssig. Besonders das Design der Soldaten und Kreaturen wirkt sehr liebevoll. Schade ist nur, dass die Figuren generell etwas zu klein geraten sind. Etwas größer hätten sie ruhig sein dürfen, so wären besonders die eigentlich gigantischen Monster besser zur Geltung gekommen. Wenigstens ist durch die kleine Darstellung für ausreichend Übersicht gesorgt. Der Klang ist im Menü noch überragend, das klassische God of War-Thema sorgt bereits vor dem eigentlichen Spiel für eine ordentliche Atmosphäre. Das wars dann aber auch schon: Im Spiel selbst ist nicht eine Note Hintergrundmusik zu vernehmen, nur die dumpfen Soundeffekte stören die Ruhe. Schade, denn gerade die epischen Tracks sorgen auf der Konsole für das richtige Flair. Ebenso wie die Musik vermisst man auch schnell eine akustische Warnung bei Treffern: Ohne das kleinste Murren nimmt Kratos alle Treffer in Kauf, bis er dann plötzlich und unerwartet das zeitliche segnet. So muss man den Energiebalken stets im Blick behalten: Das hätte man sicherlich besser lösen können.
Fazit
Kratos ist der mobile Einstand mehr als gelungen: Alle großartigen Elemente der Konsolenversion finden sich auch auf dem Handy wieder. Das Gameplay, die Charakterentwicklung, die spielerische Abwechslung: Auch wenn natürlich vieles vereinfacht wurde, weiß man zu jeder Zeit: Das ist God of War. Einzig die fehlende musikalische Untermalung und die blechernen Soundeffekte schmälern etwas den Spielspaß, mit einer besseren Akustik wäre der Titel auch auf dem Handy ein atmosphärischer Überflieger geworden. Trotzdem kann ich den grimmigen Spartaner allen Actionfans absolut ans Herz legen. Das kurzweilige und zugängliche Gameplay wird auch diejenigen lange beschäftigen, die bisher noch keine Bekanntschaft mit dem Kriegsgott gemacht haben.
Kommentare
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gtaboy - 18. 12. 2011 - 17:04 Uhr
god of war bu
beni - 13. 11. 2008 - 18:29 Uhr
hahaa
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