Reviews
Manic Medic
Handyspiele-Test
- Testdatum:
- 26. März 2007
- Redakteur:
- Petra Köstinger
- Hersteller:
- Infospace
Wer wollte nicht schon immer die Möglichkeit geboten bekommen, seine eigenen Fähigkeiten als Arzt zu testen? Schade nur, dass die aktuelle Ärzte-Simulation von Infospace wenig dazu beitragen wird: "Manic Medic" präsentiert sich als chaotische Punktejagd im weißen Kittel.
Bewertung:
- Gameplay:
- 8/10
- Grafik:
- 7/10
- Sound:
- 0/10
- Umfang:
- 7/10
- Multiplayer:
- 0/10
Vorteile:
- lustiges Spielprinzip
- Bedienbarkeit
Nachteile:
- fehlender Sound
- fehlende Abwechslung
Review
In der Rolle des neuen Klinik-Doktors ist es grundsätzlich ihre Aufgabe, in einer vorgegebenen Zeit so viele Notaufnahme-Patienten wie nur irgendwie möglich zu versorgen. Damit dass auch gelingt, gilt es stets die gesamte Palette an Aufgaben erfüllen: Neuankömmlingen muss man also zuallererst ein Bett zuweisen, eine Diagnose stellen, die entsprechende Behandlung durchführen und schließlich nach Genesung des Patienten sogar jedes Mal die Bettlaken neu überziehen. Um die jeweils nötigen Level-Wertungen wirklich zu erreichen, braucht man aber vor allem eines: Die Fähigkeit, viele Dinge gleichzeitig beziehungsweise so schnell wie möglich hintereinander erledigen zu können. Zunächst muss sich der Spieler nur noch zwischen den beiden zur Verfügung stehenden Spielfiguren Dr.Brinckmann oder Dr.Margarethe sowie dem Karriere- oder dem Überlebens-Modus entscheiden. Und obwohl auch der Schwierigkeitsgrad vor dem Spiel-Start in beiden Modi frei wählbar ist – einfach, mittel oder schwer – präsentiert sich ‚Manic Medic’ bereits nach wenigen Level-Runden als äußerst anspruchsvoll. Wenngleich man also die Möglichkeit hat, jedes Level mehrmals zu wiederholen, stellt sich das Geschicklichkeits-Game als wahre Herausforderung heraus – vorausgesetzt man hält diesem hektischen Klinik-Chaos nervlich stand. Denn um die Zeit und Krankenbetten ist es mehr als eng bestellt, wohingegen die Patienten reihenweise auftauchen. Rasches Handeln ist also gefragt, was aber nicht selten in nervenaufreibenden Hektik-Gemetzeln endet...
Ingesamt macht die graphische Aufmachung der Ärzte-Simulation einen recht ansehnlichen Eindruck: Das Leveldesign präsentiert sich schlicht aber nett und stellt sich darüber hinaus als sehr übersichtlich dar. Ebenso überzeugt die simple Bedienbarkeit über das gesamte Spiel hinweg: Allen Krankenhaus-Betten sind bestimmte Nummern zugewiesen, die jenen der Zifferntasten auf dem Mobiltelefon entsprechen. Ansonsten sorgen auch die restlichen Nummern-Tasten aufgrund deren eindeutiger Zuweisung für einen problemlosen Ablauf. Sollte dennoch jemand Schwierigkeiten mit der praktischen Umsetzung der Anleitung haben, steht das integrierte Tutorial hilfreich zur Seite, dass zu Beginn der einzelnen Level-Stufen oftmals Tipps und Tricks zur Steuerung parat hat.
Jegliches Aufkommen von angenehmer Spiel-Atmosphäre verhindern jedoch die fehlende Hintergrundvertonung sowie der trockene Humor in den Zwischensequenzen. So erkundigt sich beispielsweise die Spielfigur nach getaner Arbeit völlig sinnfrei nach dem Befinden seines Ärztekollegen in Bezug auf abendliche Pläne: „Ich bin großartig, ich werde mich selbst zum Essen einladen. Kommen Sie mit?“... und erhält die kühle Antwort – „Tut mir leid, ich bin schon verheiratet... mit meiner Arbeit!“.
Ein wenig Abwechslung in den ansonsten recht monotonen Spielaufbau bringen jedoch einerseits die möglichen – und in höheren Level-Stufen auch zum Weiterkommen benötigten – Combos, die durch unterschiedliche Tätigkeiten erreicht werden können: Beispielsweise bekommt man diese Extrapunkte, indem man zwei gebrauchte Bettlaken auf einmal in den Wäscheraum befördert. Andererseits gibt es für Karrieremüde auch noch den so genannten Überlebens-Modus, indem der Spieler etwaige Krankheitsbilder (Schlaganfall, Herzinfarkt) ohne Verschnauf-Pause und bis zum bitteren Ende behandeln muss.
In Bezug auf die Krankheitsbilder der Leidenden ist zwar grundsätzlich Vielfalt geboten, doch werden alle mit beinahe dem selben Equipment gelindert. Am unteren Bildschirmrand findet man zwei Arbeitstische – einer davon ist mit den verfügbaren Pflegeobjekten gefüllt, die zur Heilung des Patienten beitragen, also beispielsweise Spritzen und Nahrung. Der andere Tisch ist mit Trostobjekten belagert, welche den Gemütszustand der Patienten heben sollen und so zu nicht unwesentlichen Bonuspunkten führen. Die Wertung am Ende jedes Levels setzt sich demnach nicht nur aus einem Aspekt zusammen sondern beinhaltet die Kategorien Heilung, Trost, Effizienz und Todesfälle. Effizienz meint in diesem Fall die unnötigerweise zurückgelegten Laufmeter in der jeweiligen Spielstufe, wobei stets nur zwei Objekte im Ärztekittel untergebracht werden können. Da stellt sich natürlich oftmals die Frage – zwei Spritzen oder doch noch einen Stock Blumen für die Dame?
Fazit
Das eigene Dasein als vermeintlicher Klinik-Arzt hat man sich wohl anders vorgestellt. Nach und nach drängen Patienten in die Notaufnahme, stets sind jedoch nahezu die selben Abläufe zur Heilung jener nötig. Und obwohl das Spielprinzip an sich recht lustig sein kann, fehlt deshalb gesamt gesehen einfach die Abwechslung. Das Zeitlimit und die sukzessive Temposteigerung im Laufe des Spiels machen noch zusätzlichen Druck, den wohl nicht jeder unbedingt gebrauchen kann. Definitiv also nur für Freunde des spielerischen Nervenkitzels geeignet! Petra Köstinger
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