Reviews
Olympic Cease Fire
Handyspiele-Test
- Testdatum:
- 22. August 2008
- Redakteur:
- Simon Weiß
- Hersteller:
- Sirocco Mobile
Handyspiele zu Olympia gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, auch das altbekannte Track & Field wird immer wieder gerne neu aufgelegt, sobald das nächste sportliche Großereignis naht. Entwickler Sirocco Mobile lässt sie erstmals in einer neuen Disziplin antreten: Stören sie den Fackellauf und löschen sie das Olympische Feuer, bevor es sein Ziel erreicht!
Bewertung:
- Gameplay:
- 5/10
- Grafik:
- 7/10
- Sound:
- 6/10
- Umfang:
- 6/10
- Multiplayer:
- 0/10
Vorteile:
- Gelungene Präsentation
- Humorvolle Charaktere und Animationen
Nachteile:
- Willkürliche Platzierung der Angreifer
- Nicht nachvollziehbares Verhalten bei Treffern
- Keine echte Story
- Zu schwer
Review
Demonstrationen gegen den Fackellauf gab es im Vorfeld der Olympiade mehr als genug, jeden Tag waren die Zeitungen mit Meldungen über neue Protestaktionen gefüllt. Die Entwickler von Sirocco Mobile haben sich davon inspirieren lassen und ein humorvolles Spiel im Comic-Look erschaffen. Als Aktivist ist es ihre Aufgabe, ihre Mitstreiter am Streckenrand zu befehligen um die Fackel zu löschen. Das Prinzip ist simpel: Der Fackelträger läuft eine bestimmte Strecke von links nach rechts, beschützt von Wachleuten. Die Fackel, die selbst über eine „Energieanzeige“ verfügt, muss gelöscht werden, bevor sie die Ziellinie erreicht hat. Entlang der Strecke stehen zahlreiche Protestanten, die mit Wasserpistolen, Steinen oder Feuerlöschern bewaffnet sind. Jetzt gilt es, die Angriffe richtig zu timen: Am besten, man betäubt die Wachposten zunächst mit einem Steinewerfer, um den Fackelläufer dann ungeschützt ein paar Meter weiter mit dem Feuerlöscher zu erwischen. Die Steuerung ist erstaunlich simpel: Mit Links und Rechts scrollt man den Bildschirm entlang, auftauchende Protestanten werden vom Cursor automatisch angewählt. Ein Druck auf den Aktionsknopf reicht dann aus, um die jeweilige Attacke zu starten. Allerdings gibt es Unterschiede: So muss man einen Steinewerfer oder einen Protestanten mit Wasserpistole einfach im richtigen Augenblick angreifen lassen. Bei einer Wasserbombe muss aber der Wurf zunächst durch langes Drücken der Aktionstaste aufgeladen werden: Je länger man drückt, desto weiter wird die Wasserbombe schließlich geworfen.
So taktisch es auch klingt, meist scheitert der Löschversuch an der willkürlichen Platzierung der Angreifer. Wenn beispielsweise zunächst zwei Steinewerfer am Streckenrand stehen, dann aber lange Zeit kein anderer Angreifer mehr folgt, ist das Betäuben der Wachen schlicht sinnlos: Bis der nächste Protestant mit Wasserbombe am Streckenrand auftaucht, haben sich diese nämlich längst wieder berappelt und beschützen den Fackelträger erneut. Im Laufe des Spiels kommen immer neue Protestanten hinzu: Beispielsweise erhalten sie recht früh im Spiel die Unterstützung von Schamanen, die einen Regenguss heraufbeschwören können. Aber egal welche Attacke sie auch ausführen, als Spieler scheitert man häufig schlicht an der willkürlichen Programmierung des Titels. So können die Wachen Angriffe gegen den Fackelträger abwehren: Wasserbomben und alle anderen Angriffe prallen so wirkungslos ab. Manche Angriffe kommen aber auch ohne Malus beim Träger an. Ein offensichtliches System, wann der Fackelträger getroffen wird und wann nicht, ist nicht zu erkennen. Meist lässt sich die Energie der Fackel aber nur reduzieren, wenn die Wachposten vorher ausgeschaltet wurden.
Im Laufe der 24 Level rund um den Globus steigt der Schwierigkeitsgrad drastisch an: Die Strecken werden kürzer, die Fackel erhält mehr Energie. Der so entstehende Zeitdruck führt zu vielen Frustmomenten, wenn an einer Strecke mal wieder einfach nicht die richtigen Angreifer auftauchen wollen oder wenn ein Angriff zum wiederholten Male an den Wachen abprallt. Einsteiger werden deshalb wahrscheinlich schnell das Handtuch werfen: Olympic Cease Fire verlangt nach viel Geduld. Wer sich dennoch durchbeißt, darf seine Bestzeiten in der Highscore-Tabelle festhalten. Jedes der Level lässt sich nach dem durchspielen in der Kampagne auch einzeln anwählen, damit geneigte Spieler auch zwischendurch an ihrem Highscore feilen können.
Bei der Präsentation haben sich die Entwickler hingegen offenbar mehr Mühe gegeben: Die Charaktere und Animationen wirken sehr detailliert und humorvoll in Szene gesetzt. Begleitet wird das Spiel von einer fröhlichen Musik, die zum Slapstick-artigen Geschehen auf dem Bildschirm hervorragend passt. Leider gibt es keine Effekte zu hören: Schade, denn gerade bei Charakteren wie dem Schamanen hätten diese für den ein oder anderen Lacher sorgen können.
Fazit
Die Idee ist gänzlich neu und sticht deutlich aus der Masse der Olympia-Veröffentlichungen heraus. Leider scheitert Olympic Cease Fire an der Umsetzung: Das Gameplay wirkt lustlos programmiert und willkürlich, zudem ist der Schwierigkeitsgrad bereits zu Beginn unangemessen hoch und stellenweise schlicht unfair. Da können leider auch die vielen lustigen Ideen und die bunte Präsentation das Ruder nicht mehr herumreißen. Vielleicht klappt es ja mit einem Nachfolger, das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.
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