Reviews
Rise of Antares
Handyspiele-Test
- Testdatum:
- 1. April 2007
- Redakteur:
- Konrad Kelch
- Hersteller:
- MEF
Komplexe Spiele fristen auf dem Handy ja traditionell eher ein Nischendasein. Umso erstaunlicher ist es da, dass sich Herocraft bei „Rise of Antares“ gleich an eine Handyspiel-Portierung des überaus umfangreichen Klassikers „Master of Orion“ setzt. Warum dabei gerade geduldige Spieler vollkommen auf ihre Kosten kommen, verrät ihnen unser Test.
Bewertung:
- Gameplay:
- 6/10
- Grafik:
- 6/10
- Sound:
- 4/10
- Umfang:
- 10/10
- Multiplayer:
- 0/10
Vorteile:
- umfangreicher Technikbaum
- übersichtliche Menüs
- einfache Steuerung
- komplexer Aufbaupart
- lange Spieldauer
Nachteile:
- Aufbaupart dominiert das Spielgeschehen zu sehr
- langweilige Gefechte
- nerviger Dudelsound
Review
Wollten Sie nicht schon immer einmal bei der zunehmenden Weltraumeroberung ein wenig mitreden können? Wenn ja, dann sind Sie bei „Rise of Antares“ genau an der richtigen Stelle: als einer von bis zu fünf Geschäftsführern irgendeiner interstellaren Firma ist es Ihre Aufgabe alle nur erdenklichen Planeten im Orbit zu besiedeln um diese mit der eigenen Firmenflagge zu schmücken.
Hinter der zugegebenermaßen seichten Geschichte steckt dabei ein erstaunlich vielfältiges und umfangreiches Spiel, dessen größte Schwäche sich leider schon zu Beginn zeigt. Denn bis überhaupt irgendetwas im Weltraum passiert, heißt es mitunter bis zu anderthalb Stunden forschen, bauen, siedeln und wieder forschen, noch mal bauen und dann brav weitersiedeln. Erst dann trifft man auf die selbst im höchsten Schwierigkeitsgrad noch arg defensiv agierenden Gegner.
Aber halt, bis Sie erst einmal so weit sind, dürfen Sie sich per Softkeys und Navigationskreuz ihres Handys durch unzählige Menüs drücken, um dabei Ihre Kolonien mit neuen Bauwerken dicht zu pflastern, neue Schiffe zu bauen oder neue Technologien zu entwickeln. Dabei sollte klar sein, dass ohne Forschung und konsequenten Ausbau der einzelnen Planeten kein Blumentopf gewonnen werden kann. Schließlich entscheiden in den automatisch ablaufenden Kämpfen meist Faktoren wie Schildstärke, Schusskraft und Truppenaufkommen, ob eine Schlacht verloren oder gewonnen wird. Taktische Raffinesse ist hierbei eher weniger gefragt. Darunter leidet aber nicht zuletzt auch die Spannung.
So macht es zwar grundsätzlich Spaß, den überaus großen Technologiebaum zu erforschen, um dann mit den neuen Errungenschaften gleichzeitig die Kolonien und Raumkreuzer zu verbessern, jedoch fehlt es im Großen und Ganzen erheblich an Abwechslung. Gerade die lange Aufbauphase, die eben nicht mit spannenden Kämpfen, sonder mit automatisch ablaufenden Gefechten entlohnt wird, dürfte dabei so manchen Einsteiger abschrecken.
Wer jedoch mehr darauf aus ist, die umfangreichen Forschungsmöglichkeiten auszutesten und dabei die insgesamt 28 verschiedenen Weiterentwicklungen vom nuklearen Schild über Hightech-Farmen bis hin zur interstellaren Allianz komplett sein Eigen nennen will, der dürfte mit „Rise of Antares“ gut ein paar Stunden beschäftigt sein. Schließlich dauert allein der Aufbau einer Raumbasis gut 100 Spielzüge, je nachdem, wie viele Bauarbeiter sie auf ihrem Planeten abkommandiert haben.
Wie gesagt, an taktischer Vielfältigkeit mangelt es „Rise of Antares“ zumindest in der Aufbauphase nicht: es ist für den schnellen und reibungslosen Fortschritt Ihrer kleinen Ich-AG nämlich genauso entscheidend wie viele Mitarbeiter Sie haben und wie effektiv Sie diese einsetzen. Auch sollten möglichst schnell weitere Planeten erobert und besiedelt werden, schließlich kosten Forschung und Aufbau vor allem Geld und ohne neue Steuerzahler rutschen Sie schnell in die roten Zahlen.
Glücklicherweise haben es die Entwickler trotz des eher langatmigen und stellenweise auch langweiligen Gameplays nicht versäumt, Ihren Kommandostand zumindest optisch einigermaßen herzurichten. So macht die Weltraumkarte mit ihren verschiedenen Planetenarten zwar einen eher zweckmäßigen Eindruck, dafür kann die Übersichtlichkeit der einzelnen Menüs als beispielhaft bezeichnet werden. Leider wurde es jedoch versäumt, das Forschungsmenü etwas aufgeräumter zu präsentieren. Für die Soundkulisse aus nervigem Dauergedudel sollte man die Verantwortlichen aber locker mit zehn Stunden Sarah Connor pro Tag bestrafen. Zum Glück lässt sich der Klangteppich des Grauens aber dezent im Menü ausstellen.
Fazit
Ob Sie mit „Rise of Antares“ glücklich werden können, lässt sich ganz einfach am gut gemachten Tutorial herausfinden. Sollte Ihnen dieses nämlich zu langwierig sein, dann sollten sie Fluchs zum weniger komplexen „Townsmen 4“ greifen. Ist ein umfangreicher Forschungszweig gepaart mit endlosem Aufbau jedoch genau Ihr Ding, dann sollten Sie bei „Rise of Antares“ unbedingt zugreifen. Trotzdem wäre weniger hier mehr gewesen. So hätte ein schneller Aufbau, packendere sowie auch manuelle Gefechte und ein einfacherer und übersichtlicherer Entwicklungspart „Rise of Antares“ auch für Durchschnittsstrategen interessant machen können. Im Endeffekt wird Herocrafts neuesten Machwerk aber wohl nur eine eingeschworenen Master-of-Orion-Fangemeinde wirklich Freude bereiten können. Konrad Kelch
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